Hagal
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Sturmgottes Trauer

Hagal


Alle Wesen waren trostlos
Seit das Unglück sie befiel
Mond und Sonne folgten weinend
Ihres Laufs bestimmten Ziel
Fürchtend, daß sie Sköll und Hati
Packten im verwegnen Spiel
Und die Wolken sanken erdwärts
Und es weinten Luft und Meer
Nebel woben Tränenkleidung
Blumen hauchten Tränenduft
Tränen einten sich zu Strömen
Füllten Ginnungagabs Kluft
Und die Wölfe, gierig lechzend
Rasten hin zur Meeresflut
Bis die Sonne niedersteigend
Schleierreich in Purpurglut
Tränenvoll von Gram um Baldur
In des Wassers Wogen ruht
Trüb und bleich erhob der Mond sich
Aus des Meeres feuchtem Schoß
Sturmgottes Ruf tönt durch die Winde, von mächtig Bilskirnir her
Schmerzen bohren wie ein Schwert, in seinem Herzen steckend
Sturmgottes Trauer
Sturmgottes Trauer - durch Sturmesmund erschallt
Sturmgottes Trauer
Sturmgottes Trauer - durch Sturmesmund erschallt
Odin hat mich abgesandt
Zu durchforschen Weiten, Tiefen
Bis zum innern Schwefelbrand
Ob um Baldur Alles weinet
Ihn erlöst aus Helas Hand?
Nicht Schild noch Schwert vermochten zu verhindern
Des edlen Bruders Tod
Er fiel durch tückisch' Hinterlist
Da nun jung Baldur nicht mehr wacht
Alles fürchtet, Alles zittert
Ahnungsvoll vor Tod und Nacht
Sturmgottes Trauer
Sturmgottes Trauer - durch Sturmesmund erschallt
Scharf und kalt erhob sich Sturmwind
Kam von Norden über das Meer
Meine Trauer
Wandelt sich in Zorn
Kampfeslust erwacht in meinen Adern
Für den Stolz meines Bruders ziehe ich in die letzte Schlacht

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