Alle Wesen waren trostlos Seit das Unglück sie befiel Mond und Sonne folgten weinend Ihres Laufs bestimmten Ziel Fürchtend, daß sie Sköll und Hati Packten im verwegnen Spiel Und die Wolken sanken erdwärts Und es weinten Luft und Meer Nebel woben Tränenkleidung Blumen hauchten Tränenduft Tränen einten sich zu Strömen Füllten Ginnungagabs Kluft Und die Wölfe, gierig lechzend Rasten hin zur Meeresflut Bis die Sonne niedersteigend Schleierreich in Purpurglut Tränenvoll von Gram um Baldur In des Wassers Wogen ruht Trüb und bleich erhob der Mond sich Aus des Meeres feuchtem Schoß Sturmgottes Ruf tönt durch die Winde, von mächtig Bilskirnir her Schmerzen bohren wie ein Schwert, in seinem Herzen steckend Sturmgottes Trauer Sturmgottes Trauer - durch Sturmesmund erschallt Sturmgottes Trauer Sturmgottes Trauer - durch Sturmesmund erschallt Odin hat mich abgesandt Zu durchforschen Weiten, Tiefen Bis zum innern Schwefelbrand Ob um Baldur Alles weinet Ihn erlöst aus Helas Hand? Nicht Schild noch Schwert vermochten zu verhindern Des edlen Bruders Tod Er fiel durch tückisch' Hinterlist Da nun jung Baldur nicht mehr wacht Alles fürchtet, Alles zittert Ahnungsvoll vor Tod und Nacht Sturmgottes Trauer Sturmgottes Trauer - durch Sturmesmund erschallt Scharf und kalt erhob sich Sturmwind Kam von Norden über das Meer Meine Trauer Wandelt sich in Zorn Kampfeslust erwacht in meinen Adern Für den Stolz meines Bruders ziehe ich in die letzte Schlacht