Schliesse die Augen, bleib kurz stehen und atme tief ein Es duftet nach Safran, Honiggebäck und gegrilltem Fleisch Ein Hauch von Benzin mischt sich hinein Der Müll in der Sonne geht ein Ich öffne die Augen ein paar Meter weiter ziehen Karawanen vorbei 'Ne ältere Frau in Djellaba gekleidet mustert mich scharf von der Seite Die Farbe der Haut ist die Gleiche Trotzdem seh' ich nicht aus wie die meisten Zwischen den Touri-Palästen Verstecken sich brüchige Häuserfassaden
Streunende Katzen, bettelnde Kinder stark überfüllte Bazare Transporter mit Schafen, klappernde Busse, brüllende Taxifahrer Kleiner Junge der barfuss Ball spielt Schlangenbeschwörer und Strassenmaler Mein offenes Ohr versteht jedes Wort Auch wenn ich hier nicht geboren bin Denn die Wurzeln meines Stammbaums liegen tief hinter dieser Erde verborgen Auf der Suche nach mir selbst In den Strassen von Nador, Nador Fühl mich wie zu Hause, fühle mich verloren, verloren
Laternen gehen an, spaziere am Strand, sehe mein' Schatten im Sand Barfuss im Wasser, ein seidiger Wind begleitet die Wellen an Land Schau in die Ferne, flatternde Flaggen, beleuchtete Berge Vulkane die schlafen, am Dach der Welt hängen goldene Sterne Ein älterer Mann befestigt sein Boot, das Seil in den faltigen Händen Ich grüss mit Salam, er lächelt mich an, s ein müdes Gesicht spricht Bände In solchen Momenten frag ich mich wie's wohl wär, hier geboren zu sein Andere Freunde, andere Werte aber das Herz schlägt gleich Auf der Suche nach mir selbst In den Strassen von Nador, Nador
Fühl mich wie zu Hause, fühle mich verloren, verloren Zwischen meinen Welten liegen zweitausend Meilen Fühl mich oft zerrissen, würd' Sie gerne vereinen Ich würd' so gerne wissen wo ich hin gehör' In meinen Träumen fliesst der Main in das Mittelmeer Auf der Suche nach mir selbst In den Strassen von Nador, Nador Fühl mich wie zu Hause, fühle mich verloren, verloren Nador, Nador Verloren, 'loren