Sie flicht den Frauen Strähnen in ihr Haar Dort wo es schütter oder wo schon lange kein eigenes Haar mehr war Und sie träumt dabei von Afrika Von den warmen Inseln, wo sie herkommt und hinfliegt jedes Jahr Und ihre kleine Tochter ist noch da Die sitzt im Nebenraum, die singt und lacht und die klatscht vor dem Fernseher
Sie zieht sich täglich immer wärmer an Und fragt sich, wann das eigentlich begann Früher war ihr immer warm Manchmal geht sie in die Latino-Bar Dort tanzt sie Salsa und Merengue und sie trinkt vom süßen Caipirinha
Und neulich waren ihre Schwestern da Die arbeiten in Zürich und Paris, nur sie lebt hier in Hannover Und alle flechten Strähnen in das Haar Von weißen Frauen, wo es schütter oder wo schon lang kein eigenes mehr war Und sie träumen von Afrika Von den warmen Inseln, wo sie her sind und hinfliegen jedes Jahr
Und manchmal denkt sie noch an diesen Mann Der wollte zu ihr halten, wollte da sein für sie ein Leben lang Sie fühlt sich hier ja nirgends ganz zu Haus Sie spricht fünf Sprachen und kennt sich in den Weltmetropolen aus
Sie flicht den Frauen Strähnen in das Haar Das kommt aus aller Welt, es kommt aus Japan, Peru und Jamaika Sie sagt, sie will, sie muss hier dringend raus Hannover ist so kalt, sagt sie, sie hält es hier ja nicht mehr aus