Ich bin die Romanfigur in meinen eigenen Büchern, Durchstreife illusionäre Gebilde, Dimensionen - Und ich bin meine eigene Dimension.
Auf meiner Bühne steh' ich, führe dieses Schauspiel auf, Klatsche, weine, lache mit mir, ich Marionette des Willens, Des Schicksals, stets demütig fatalisiert von der Vergänglichkeit. Verfasse Oden an mich und Wehklagen, mein eigener Briefpartner bin ich, Philosophiere über dies und jenes, eh' die Stunde schlägt. Leide mit der Tragikomödie, die sich vor meinem Anlitz darbietet.
Über Zeilen und Seiten gliedern sich die Kapitel, Modriges Blatt Papier Hand in Hand mit neuen. Blätter um, lese weiter, obwohl ich dies selbst inszeniert, mir ausgedacht. Ich bin die Romanfigur in meinem Wald, den ich mir gepflanzt, Unter schneebezuckerten Tannen hocke ich im Mondlicht Und warte auf bessere Tage.
Fiktion als Realität, Dimension als Spiegel des Ichs, Eine Idee mannigfach zu multiplen Anschauungen gesponnen, Bin ein altes Mütterchen, sitz' in meinem Turm, Den schon lang niemand betreten hat Und spinne vor mich hin, Ich Spinne, deren Netz der Wind schüttelt.
Nächster Akt, nächste Szene, ich erscheine, führe Selbstgespräche, Monologisiere mit dem Gesicht im Spiegel, Blinzle in die Weite des Theaters, höre mein Echo, "ist da jemand?" "Jemand, jemand", Blick in die Sitze, dort kauer' ich, Viele Abbilder meiner Seele, lachen mir zu, Amüsieren sich köstlich, brechen sodann in Tränen aus.
Die Feder taucht in Tinte, kritzelnd Buchstaben, Ich Romanfigur, ich Schriftsteller, Ich Regisseur, ich inszeniere mich und verwirkliche mich - für mich selbst.