Wolfsmond
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Eisenherz

Wolfsmond


Fern blieb mir der Sonne Schein,
seit Tagen folg ich einem Weg,
der mich nnur durch Ödnis führt,
und über Flüsse ohne Steg.
Dämmerlicht weist mir den Pfad
in frostdurchwirker Einsamkeit.
Manch Gedanke ging dahin,
zersplittert in der Dunkelheit.

Ein Tor im Felsen suche ich,
gelockt von einem alten Klang,
der mit Macht dir Weite füllt,
und bis an meine Seele drang.
Krachend öffnet sich der Gund, ein Loch klafft vor mir, schwarz und kalt.
Ich gehe in die Finsternis,
in ew'ge Tiefen ohne Halt.

Endlos lange wandre ich
und finde einen prächt'gen Saal,
den ein sanfter Schein erhellt,
wie Kerzenlicht, doch seltsam fahl.
Und dort im Saale steht ein Thron,
auf dem ein Herr ein Zepter hält,
ein Drache ist's von altem Blut,
der König dieser Schattenwelt.

Sein kalter Blick durchbohrt mich schier,
mein Sein erstarrt, mein Odem stirbt,
als er mir fauchend etwas sagt,
das alles Leben rasch verdarbt.
Er bietet mir die dunkle Macht,
nimmt mir die Furcht und allen Schmerz,
der Preis dafür ist gar gering,
's ist nur mein schwaches Menschenherz.

Nun wandle ich hin durch die Welt,
ein Eisenherz in meiner Brust,
das Eisblut durch die Adern peitscht,
das Jagens Gier, des Tötens Lust.
Mein Eisenherz schenkt mir die Macht,
des Drachens und der Finsternis.
Und jener lacht schauerlich,
als er mein Menschenherz zerriss.

Mein Eisenherz treibt mich vorran
auf meiner Suche unheilvoll
nach Wärme und nach frischem Blut,
das meine Kälte nähren soll.
Ein Schattenwesen bin ich nun,
zu seelenlosem Sein verdammt,
im Dunkel warted auf die Zeit,
das endlich sich die Welt entflammt.

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