Drei Minuten Vorsprung haben sie mir noch gegeben. Und ich rannte los - ich wollte es schaffen - wollte leben. Hinter mir die Meute hörte ich von fern schon schreien. Tausende im Blutrausch - und ich war ganz allein. Drei Minuten - und ich jagte über Stock und Stein. Meine Angst lief mit mir - holte mich als erstes ein. Immer wieder sprach ich zu mir - “Niemals gibst du auf”! Hörte diese Stimme in mir:
“Leb und lauf ...”
Zwei Minuten - meine Füße waren schwer wie Blei. Immer lauter wurde hinter mir die Meuterei. Schweiß und Tränen liefen - liefen über mein Gesicht. Spürte meine Kräfte schwinden und die Schmerzen nicht. Zwei Minuten - wenn ich stehen bleib ist die Jagd vorbei. Kommt aus meiner Kehle noch ein allerletzter Schrei. Doch die Stimme in mir schrie noch lauter - “Gib nicht auf”! “Wenn du weiter leben willst”:
“Leb und lauf ...”
In der Ferne konnte ich das Ziel verschwommen seh’n. Hörte den Gesang von Engeln - es war wunderschön. Alles wurde bunt und mir - mir wurde plötzlich klar, dass ich angekommen, dass ich hier zu Hause war. Eine ganze Flut von Bildern strömte auf mich ein. Riss mich in die Tiefe - mit ins Unterbewusstsein. Und dann ging die Tür vor mir mit lautem knarren auf und ein grelles Licht es schrie mich an: