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Das Leid Des Einhorn

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Als Ich die Phantasie verlieĂź
Und Wirklichkeit den Tag entfachte
Hab' Ich sie alle umgebracht
Die Träume und was man beachte

Das Einhorn, das sich sorgsam legt
An meinen Hals nicht ĂĽberlebt

Du stolzes Wesen alter Tage
Schenktest uns der Hoffnung Licht
Lebtest in den frĂĽhen Sagen
Und nährtest uns mit Zuversicht
Deine Anmut sollt uns tragen
Durch die Dunkelheit der Nacht
Deine Schönheit lindert Klagen
Hältst du ewig um uns Wacht
Und doch so schön dein Dasein wirbt
Neid um jedes fremde Leben
Macht sich in den Herzen breit
Die mit Hass das Licht verweben
Du sollst nicht gehen, sollst nur leiden
Uns'ren Kummer wirst du tragen
Wir finden dich in fernen Zeiten
In den Märchen und den Sagen

Und treiben dich in uns’re Welt
Mit Steinen und Verderben
Keiner der dir Treue hält
Du wirst alleine sterben

Und willst du uns auch Bess’res lehren
Sind wir die Erben dieser Zeit
Die Dekadenz soll dich verehren
Auf dass dein Herz zu Boden eilt
Und dort in Moder und Morast
Verwittert und zu Grunde geht
Denn du trägst unser aller Last
Den Hass, der durch die Schreie weht

Die tanzend hoch am Himmelszelt
Erklingen in der weiten Welt

Und bist du auch der Unschuld Kind
Wir suchen nicht nach Leben
Wir spĂĽren wie das Blut gerinnt
In Adern, die nicht streben

Nun bist du hier, du Zuversicht
Ein Wunsch musst uns noch schenken
Niemand soll sich dir erinnern
Ist der Traum an den wir denken

Hilflos liegst du uns zu FĂĽĂźen
Die Beine brachen wie Kristall
FĂĽr unsren Willen wirst du bĂĽĂźen
Wir bringen dich heut Nacht zu Fall

Dein weiĂźes Kleid, ertrinkt im Rot
Die Augen missen Farbe
Du armes Ding bist noch nicht tot
Dein Leben wird zur Narbe

Ein jeder soll sein Namen schreiben
In die Haut, tief in das Fleisch
Danach woll’n wir mit Salz bereiben
Deiner tiefen Wunden Reich

Schnitte soll’n von uns erzählen
Jede Kerbe in der Haut
Wie wir dich aus Tobsucht quälen
Dich, die du die Welt erbaut

Und alles was an dich erinnert
Ist das Horn aus reinem Gold
Es ragt zum Himmel weit empor
Dies Zukunft haben wir gewollt

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