Ich seh Dir zu, wie Du allein in den Spiegel guckst und vorsichtig lächelst und durch die Tür ins andere Zimmer gehst und schwere Sätze in Dein Tagebuch schreibst - daß Du nicht mehr so leben willst wie bisher und nicht mehr kannst & was es kostet, so zu tun, als ob alles O.K. wär , jeden Tag & wie kommt es, daß ich Dich soviel mehr mag als bisher - jetzt wo ich weiß, wie Du bist wenn keiner da ist - liegt das an mir ? Ich hör Dir zu, wie Du im Schlaf laut sprichst von dieser einen, Deiner kleinen, beschissenen Liebe von der immer nur zuviel oder zuwenig da ist & die genau bis zum Horizont reicht und dahinter die Leben der andern & Du sagst : `laß mich, denn ich bin nicht so wie Du !’ und grade deshalb läßt die Frage mich nicht in Ruh : was kann ich für Dich tun ? Ich schleich mich fort von Deinem Bett und mag Dich noch viel mehr jetzt, wo ich weiß, was Du sagst, wenn Du Dir nichtmal selber zuhörst Soviel mehr als bisher ... liegt das an mir ? In diesem Traum konnt ich Dich sehn an meinem Bett stehn als ich schlief Dich und die Geister, die ich rief und die ich vorgab, mehr zu lieben als all die Spielchen, die sie trieben Wie sie voll Angst und voller Fragen zu mir kamen und ich konnt’s nicht mehr ertraegn Und aufgewacht wollte ich’s Dir sagen so gut und klar ich kann nur : wenn ich im Schlaf sprech - was sag ich dann ? Wenn ich sag, was ich denk, ohne Dich und mich zu schonen - ist das schon ehrlich ? Ich weiß, ich brauch Dich um es zu erfahren - und wie fühlt sich das an im Arm ? Und wenn Du mich jetzt immer noch magst, jetzt wo Du weißt, welche Zweifel ich hab Vielleicht sogar mehr als bisher - liegt das an Dir ?